Kardiologie, Rhythmologie & Angiologie

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Herzschrittmacher (Ein- und Zweikammer-Systeme)

Herzschrittmacher (Ein- und Zweikammer-Systeme)

Ein Herzschrittmacher ist ein kleines elektronisches Gerät, das zum Beispiel bei einem zu langsamen Herzschlag implantiert werden kann. Er verhilft dem Herzen durch elektrische Impulse wieder zu einem regelmäßigen Rhythmus. Ein moderner Herzschrittmacher hat ungefähr ein Volumen von 12 Kubikzentimeter - er ist etwa so groß wie eine Streichholzschachtel, aber nur halb so dick. Zum eigentlichen Herzschrittmacher, in dem sich die Batterie und der elektronische Schaltkreis befinden, gehören dünne biegsame Kabel, die Elektroden. Sie stellen die Verbindung zwischen Schrittmacher und Herz her. Der erste tragbare Schrittmacher wurde von dem Medizintechnik-Ingenieur Earl Bakken 1957 in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota entwickelt. Bald folgten implantierbare Herzschrittmacher. 1961 wurde in Deutschland von Professor Joachim Sykosch erstmals ein Herzschrittmacher implantiert. Heute werden Herzschrittmacher unterhalb des Schlüsselbeins implantiert. Die Elektroden werden direkt über große Blutgefäße im Brustraum (Venen) ins Herz vorgeschoben und anschließend mit dem Schrittmacher verbunden. Jetzt kann der Schrittmacher Informationen über den Herzrhythmus aufnehmen. Schlägt das Herz des Trägers zu langsam, gibt der Schrittmacher schwache elektrische Impulse ab, die das Herz zum Schlagen veranlassen. Die Energie, die der Schrittmacher braucht, um die Impulse abzugeben, bezieht er aus seiner fest ins Gehäuse eingebauten Batterie. Je nach Beanspruchung hält sie bis zu zehn Jahre. Ist die Batterie erschöpft, wird der gesamte Schrittmacher ausgetauscht. Die Elektroden werden in der Regel weiter verwendet. In Abhängigkeit von der zugrunde liegenden Erkrankung können verschiedene Herzschrittmachersysteme zum Einsatz kommen. Von Einkammersystemen spricht man, wenn Schrittmacher und Herz nur durch eine Elektrode verbunden sind (entweder Vorhof oder Kammer). Beim Zweikammerschrittmacher liegt eine Elektrode im rechten Vorhof und eine in der rechten Kammer. Bei Patienten mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz) werden Dreikammerschrittmacher eingesetzt. Herzschrittmacher können auf Veränderungen der körperlichen Belastung mit steigendem Herzschlag reagieren oder Herzrasen mildern. Sicherheitsfunktionen überprüfen automatisch und fortwährend die ordnungsgemäße Funktionsfähigkeit des Gerätes. Eine Art integrierter Datenspeicher sammelt während der Laufzeit des Schrittmachers Informationen, die dem Arzt helfen, das Gerät optimal auf den Patienten abzustimmen.