Kinder- und Jugendmedizin

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HInweise für Klein- und Schulkinder

Kin­der- und Ju­gend­me­di­zin

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Aufnahme

Jetzt beginnt das Kind nachts länger zu schlafen als tagsüber. Wenn es dabei unruhig erscheint, schaukelt, mit dem Kopf wackelt oder gar den Kopf rhythmisch anschlägt, dann ist das im ersten und zweiten Lebensjahr kein Grund zur Beunruhigung. Mindestens jedes zweite Kind zeigt auf diese Weise, dass sein Nervensystem noch reifen muss, damit es im Schlaf für motorische Ruhe sorgen kann. 15 Stunden Schlafzeit verteilen sich (bei 70% aller Kinder) auf einen langen Nachtschlaf und zwei Tagesschläfchen, eines am Vormittag, eines am Nachmittag. Der daraus abzuleitende Schlaf-Wach-Rhythmus sollte von den Eltern erforscht und dann sorgsam eingehalten werden. Es ist zumeist mit der Entwicklung von Einschlafproblemen verbunden, wenn Eltern versuchen, ihrem Kind einen "eigenen" Rhythmus beizubringen. In die zweite Hälfte des ersten Lebensjahrs fallen viele "aufregende Ereignisse": Zahnen, Krabbeln, Laufen etc. Daher kommt es immer wieder zu Durchschlafproblemen, die sich nach ein paar Tagen wieder legen. Die durchbrechenden Zähne machen selten mehr als zwei Nächte hintereinander Schmerzen.
Die häufigsten Gründe für Durchschlafprobleme gesunder Kinder in diesem Alter sind (abgesehen von den "aufregenden Ereignissen"):

  • mangelnde Schlafhygiene
  • "Rechenfehler" der schlafbedürftigen Eltern, die in den frühen Morgenstunden nur ungern akzeptieren, dass ihr Kind schon genug Schlaf bekommen hat
  • Hunger
  • Schmerzen (Ohrenschmerzen)
  • Unbehagen
  • Schlafrhythmusstörungen

Am Ende des ersten Lebensjahres können mehr als 90% aller Säuglinge durchschlafen.
Stillen ist für Mutter und Kind eine wichtige Erfahrung, die das Kind vor allem in den ersten sechs Monaten gegen Infektionskrankheiten schützt und ein sicheres Bindungsgefühl fördert. Ab dem vierten Monat nimmt die Neugier eines Säuglings an der Welt sprunghaft zu. Daraus resultiert eine häufigere Unterbrechung der Stillstunden. Etwa nach dem vollendeten vierten Lebensmonat braucht Ihr Kind feste Nahrung zusätzlich zur Milch. Das Breichen am Abend, nicht als Nachtmahlzeit, erhöht zudem die Chance des Durchschlafens.
Ab dem vierten Monat können einige Säuglinge nachts am Stück acht oder zwölf Stunden durchschlafen. Dabei müssen sie aber alle vier Stunden von sich aus wieder in den Schlaf finden. Ihr Weinen und Schreien in dieser Zwischenphase, die unbedingt eine Antwort der Eltern benötigt, bedeuten nicht Hunger, sondern Suche nach Sicherheit wie beim abendlichen Einschlafen. Werden Säuglinge dann gefüttert, so "erlernen" sie ihre ersten Durchschlafprobleme.

Untersuchung

Ab 20:00 Uhr schlafen die Kinder unter Aufsicht einer Kinderkrankenschwester voll verkabelt mit Videoüberwachung im Kinderschlaflabor. Dabei werden, wie bei Säuglingen, die gleichen Parameter gemessen. Die Platzierung der Elektroden ist identisch, nur der Körpergröße des Patienten angepasst. Morgens werden die Kinder auf die Stammstation zurückgebracht, wo sie den Tag über verbringen. Am zweiten Abend wiederholen wir die Untersuchung mit einem sehr viel besserem Ergebnis.

Entlassung

Einen mündlichen Kurzbericht (i. d. R. der Schlaflaborschwester) erhalten die Eltern bei der Entlassung nach der zweiten Schlaflabornacht. Bei wesentlichen Auffälligkeiten werden die Eltern kurzfristig informiert und beraten. Der ausführliche schriftliche Befund wird möglichst zeitnah an die Eltern und den einweisenden Kinderarzt gesendet.