Dysplasie-Einheit

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Allgemeines zu HPV

Allgemeines zu HPV

HPV ist eine Abkürzung für das Humane Papillomavirus. Es stellt die häufigste Ursache für Gewebeveränderungen (Dysplasien) am Gebärmutterhals (selten auch an Scheide oder Analbereich) dar.

Aktuellen Forschungen zufolge wird die Menschheit seit Jahrhunderten von humanen Papillomaviren begleitet. Die meisten Frauen infizieren sich in Ihrem Leben mit einer HPV-Infektion. In ca. 80% der Fälle ist eine HPV-Infektion jedoch transient und heilt innerhalb von drei Jahren spontan ohne Symptome wieder ab.

Es gibt unterschiedliche HPV-Typen, derzeit sind etwa 176 verschiedene Typen bekannt. Einige verursachen gutartige Genitalwarzen (Condylome). Andere wenige (sog. Hochrisiko-HPV Typen, wie zum Beispiel HPV 16,18, 31 und 33) wiederum können zu Dysplasien und nach Jahren auch zu Krebs am Gebärmutterhals (oder seltener an Scheide oder Anus) führen.

Infektionen mit verschiedenen HPV-Typen sind sehr häufig. Die Viren werden Hauptsächlich beim Sexualkontakt übertragen, dazu ist auch ein einmaliger Kontakt ausreichend.

Bleibt eine Infektion mit Hochrisiko-HPV allerdings bestehen, können über die Jahre Gewebeveränderungen entstehen.

Dabei handelt es sich zunächst um gutartige Krebsvorstufen, die in verschiedenen Schweregraden auftreten können, meist gut behandelbar sind oder sogar von selbst ausheilen können (siehe auch „Was für Dysplasien am Gebärmutterhals gibt es).

SYMPTOME EINER HPV INFEKTION

Sowohl eine Hochrisiko-HPV Infektion, als auch die unterschiedlichen Schweregrade einer Dysplasie des Gebärmutterhalses verlaufen in der Regel asymptomatisch. An der Scheide und am Analbereich kann es im Rahmen von Gewebsveränderungen zu weißlichen / rötlichen Auflagerungen kommen.

Beim Vorliegen von Genitalwarzen handelt es sich meistens um eine Infektion mit Niedrigrisiko-HPV Typen.

RISIKOFAKTOREN

Rauchen zählt zu den Hauptrisikofaktoren für eine HPV-Infektionen und daraus resultierenden Dysplasien. Auch ein junges Gebäralter, Einnahme von oralen Kontrazeptiva über mehr als 5 Jahre oder eine zusätzliche Infektion mit weiteren sexuell übertragbaren Erregern (z.B. Herpes-simplex oder Chlamydien) begünstigen eine HPV Infektion.

Es konnte gezeigt werden, dass ein geschwächtes Immunsystem (z.B. durch Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten, oder Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen wie z.B. HIV) zusätzlich ein Ausheilen einer HPV Infektion verhindern können.

ICH HABE HPV, BIN ICH NUN ANSTECKEND

Da es sich um eine vornehmlich sexuell übertragbare Virusinfektion handelt, ist eine Ansteckung der Sexualpartner / Sexualpartnerinnen durchaus möglich. Kondome, Dental Dam, Handschuhe bieten keinen hundertprozentigen Schutz, können jedoch das Risiko einer HPV Infektion deutlich vermindern. Auch durch Oralverkehr lässt sich HPV übertragen. Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass Ihr Geschlechtspartner/Geschlechtspartnerin bereits eine HPV Infektion durchgemacht hat. Eine rasche Reinfektion mit demselben HPV-Typ ist unwahrscheinlich, was auf eine HPV-Typ spezifische Immunitätslage hinweist, jedoch gibt es dazu keine weiteren zuverlässigen Daten. Der einzige wirksame Schutz vor den Hochrisikotypen bietet aktuell die HPV-Impfung.