Neurochirurgie

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Fluoreszenzgesteuerte Tumorresektion

Fluoreszenzgesteuerte Tumorresektion

Bei Patientinnen und Patienten mit bösartigen hirneigenen Tumoren (Glioblastomen, anaplastischen Astrozytomen) ist die Radikalität und damit Qualität der operativen Entfernung (Resektion) der Tumoren von entscheidender prognostischer Bedeutung.

Wie ist der Ablauf des Verfahrens?

Bei der routinemäßigen fluoreszenzgesteuerte Resektion werden die Tumoren im wahrsten Sinne des Wortes zum Leuchten angeregt und sind so bildlich gut unter dem Operationsmikroskop sichtbar. Patientinnen und Patienten mit Glioblastomen oder anaplastischen Astrozytomen, welche operiert werden sollen, bekommen einen definierten Zeitpunkt vor der Operation einige Milliliter von Gliolan® (5-Aminolävulinsäure, 5-ALA) als Flüssigkeit zu trinken. Dieses 5-ALA wird von Zellen mit einem sehr schnellen Stoffwechsel in eine autofluoreszierende Substanz umgewandelt. Mit speziellen Lichtquellen in den Operationsmikroskopen kann diese Fluoreszenz angeregt werden. Da im Gehirn nur Tumorzellen eine derartige Fluoreszenz aufweisen, können die Glioblastome direkt visuell dargestellt und somit wesentlich effizienter operativ entfernt werden. Eine große Studie konnte nachweisen, dass mit Hilfe dieser fluoreszenzgesteuerten Resektion die Rate an weitestgehenden Resektionen von 35 Prozent auf 65 Prozent gesteigert und das Überleben der betroffenen Patienten – ohne dass sich der Krebs verschlimmert oder weiter ausbreitet – signifikant verlängert werden konnte. Aus diesem Grunde wird diese Methode an unserer Klinik routinemäßig zur Behandlung von Glioblastomen und anaplastischen Astrozytomen, in bestimmten Fällen auch bei Hirnmetastasen, eingesetzt.