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Stadt und CTK ehren Brandenburgs dienstältesten Notarzt

Dr. Gerd Müllrick feiert 50-jähriges Dienstjubiläum
19.01.2024
Sichtlich erfreut zeigt sich Dr. Gerd Müllrick im Cottbuser Rathaus.
Dr. Gerd Müllrick bei der Würdigung in den Räumlichkeiten der Stadt Cottbus.
Auch die Ärztliche Direktorin vom CTK, Dr. Cornelia Schmidt, gratulierte Dr. Gerd Müllrick zur Ehrung.

Ein Mann mit einer Vita, die ihresgleichen sucht. Dr. Gerd Müllrick ist seit mehr als 50 Jahren im Rettungsdienst tätig. Der inzwischen 76-Jährige ist der erfahrenste Notarzt im Land Brandenburg und immer noch im Einsatz. Anlass genug für die Stadt Cottbus und das Carl-Thiem-Klinikum, diese außergewöhnliche Karriere zu würdigen.

Für die Ärztliche Direktorin des CTK, Dr. Cornelia Schmidt, ist es eine Herzensangelegenheit, dem Notarzt für sein Lebenswerk persönlich zu danken: „Mehr als 50 Jahre ist Dr. Müllrick nun schon im Dienste unserer Patientinnen und Patienten unterwegs. So ein langes Arbeitsleben kann bei uns im Klinikum keiner vorweisen. Ich bewundere seine Hingebung und Disziplin.“

Ein Blick in seinen Lebenslauf zeigt, dass Müllrick bereits mit 17 Jahren Chirurg werden wollte. Zu dieser Zeit sammelte er erste Erfahrungen in einem OP-Saal. 1984 wurde er in der Cottbuser Unfallchirurgie der jüngste Oberarzt. Schon damals gehörte der Rettungsdienst zu seinem Berufsleben dazu.

„Dr. Müllrick ist eine Institution. Seit über einem halben Jahrhundert ist er für die Menschen in Cottbus und der Region da. Er hilft in Krisensituationen und tut dies in einem Maß, was echt unglaublich ist. Wir als Stadt Cottbus sind dankbar, dass es ihn gibt“, betonte stolz der Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick im Rathaus.

Der Geehrte selbst steht nicht gerne im Rampenlicht, sondern arbeitet lieber, wie er betont. „Wenn ich zurückblicke, sage ich: Alles richtiggemacht. Ich bereue keine einzige Minute“, sagt Dr. Gerd Müllrick. Und dennoch gab es einige Entbehrungen. „Mein Familienleben war manchmal etwas schwieriger. Meiner Frau habe ich durch die vielen Arbeitsstunden als Notarzt viel zugemutet. 72-Stunden-Schichten waren keine Seltenheit. Zudem sind meine normalen Dienste im Klinikum wie die meiner Kolleginnen und Kollegen weitergegangen. Und die haben keinen Rettungsdienst gemacht.“

Doch woher nimmt Müllrick seine immerwährende Motivation? „Mein Vater verlor im Zweiten Weltkrieg ein Arm und ein Bein. Trotz dieser körperlichen Einschränkung war er immer für seine Familie da“, blickt der 76-Jährige stolz auf seinen Vater und großes Vorbild zurück.

Dass Dr. Müllrick eine Inspiration für viele Notärzte ist, sieht auch Dr. Thomas Lembcke, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes Cottbus. „Er hat einen hohen Anspruch an sich selbst, hält sich geistig und körperlich fit und stellt sich auch heute noch neuen Herausforderungen.“ Apropos heute: Einen Ratschlag für die nachrückenden Kollegen hat Dr. Müllrick parat. „Überlegt euch, was ihr genau möchtet und bleibt dran. Lasst euch nicht vom ersten Wind aus der Bahn pusten.“