Hämatologie, Onkologie & Pneumologie

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Tumortherapie

Tumortherapie

Wann wird die Therapie angewendet?

In der Regel wird die Tumortherapie bei bösartigen Erkrankungen in den sog. Tumorkonferenzen festgelegt. Hierbei handelt es sich um regelmäßige Treffen von Ärzten verschiedener Fachrichtungen wie z. B. Hämatologie/Internistische Onkologie, Chirurgie, Radiologie und Pathologie. Die 2. Med. Klinik beteiligt sich an zahlreichen uni- und multizentrischen klinischen Studien um die Prognose von Tumorerkrankungen in Zukunft weiter zu verbessern. Eignen Sie sich für die Teilnahme an einer klinischen Studie, werden die behandelnden Ärzte auf Sie zukommen.

Wie ist der Ablauf der Therapie?

Auf Station M2/3 können nur Patientinnen und Patienten aufgenommen werden, die einen vollständigen SARS-CoV-2-Impfschutz aufweisen (letzte Impfungen >2 Wochen), SARS-CoV-2-genesen sind oder einen negativen SARS-CoV-2-Test vorweisen können (PCR, <48 Stunden alt). Patientinnen und Patienten, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen, stellen sich in der Regel am Vortag der stationären Aufnahme vor (vorstationär oder prästationär). Hier erfolgt neben dem SARS-CoV-2-Abstrich dann häufig auch eine Blutabnahme und ein erstes ärztliches Gespräch.

Die meisten der gegen einen Tumor gerichteten medikamentösen Therapien werden über die Vene, d. h. intravenös verabreicht. Zuvor werden Sie von einem Arzt über Nebenwirkungen und etwaige Therapiealternativen aufgeklärt. Viele tumorspezifische Therapien dauern nur 1-3 Tage, so dass der Gesamtaufenthalt meist weniger als eine Woche beträgt. Patient:innen, die wesentliche Begleiterkrankungen aufweisen, Komplikationen nach der Therapie entwickeln (z. B. Infektionen) oder sich einer Stammzelltransplantation oder einer akuten Leukämie-Behandlung unterziehen müssen werden häufig länger stationär behandelt.

Die meisten Patientinnen und Patienten erhalten neben der tumorspezifischen Therapie eine unterstützende (supportive) Therapie. Hierzu gehören z. B. Medikamente gegen Übelkeit (Antiemetika), vorbeugende Medikamente gegen Infektionen (antimikrobielle Prophylaxe), Flüssigkeitstherapien und Schmerztherapie. Zudem wird allen Patientinnen und Patienten eine psychoonkologische und sozialdienstliche Versorgung angeboten und es bestehen vielfältige Kooperationen mit internen und externen Partnern (z. B. Hospize, Schwerpunktpraxen und Universitätsklinika der Region).

Bei Entlassung erhalten alle Patientinnen und Patienten einen Arztbrief, in dem Diagnosen, Behandlungsablauf sowie Hinweise zur Weiterbetreuung und besondere Maßnahmen zusammengefasst sind.

Was ist zu beachten?

Häufige Nebenwirkungen einer Tumortherapie sind z. B. Haarausfall, Übelkeit, Infektionen und Blutungsneigung. Der behandelnde Arzt wird diese im Aufklärungsgespräch vor Einleitung der Tumortherapie mit Ihnen besprechen. Häufig sind nach Entlassung auch ambulante Blutbildkontrollen (sowie ggf. auch andere Untersuchungen) erforderlich. Diese erfolgen meist beim Hausarzt oder in der Ermächtigungssprechstunde von Herrn PD Dr. M. Schmidt-Hieber.

Infektionen nach Tumortherapie können teils sehr schwer verlaufen und auch in einer Blutvergiftung (Sepsis) oder selten dem Tod des Patienten resultieren. Deshalb ist es meist erforderlich, dass sich Patientinnen oder Patienten beim Auftreten von Fieber (>38°C), anderen wesentlichen Beschwerden (z. B. Schüttelfrost) oder schwerem Krankheitsgefühl sofort ärztlich vorstellen, es sei denn es ist eine andere Absprache mit den behandelnden Ärzten getroffen worden.

Üblicherweise empfehlen wir die Kontaktaufnahme mit der Station M2/3 oder dem Sekretariat der 2. Klinik. Außerhalb der regulären Arbeitszeiten oder in Notfallsituationen kann z. B. die Notaufnahme des Klinikums aufgesucht werden oder ein Notarzt verständigt werden.

Tumortherapien führen häufig auch zu einer Verminderung der Blutplättchen und hierdurch zu einem erhöhten Blutungsrisiko. Von Tätigkeiten, die das Blutungsrisiko erhöhen (wie z. B. Risikosportarten) muss deshalb in manchen Situationen verzichteten werden. Zudem erhöhen verschiedene Medikamente, die teils im Freiverkauf erhältlich sind, wie z. B. Aspirin, Diclofenac oder Ibuprofen das Blutungsrisiko zusätzlich. Wir bitten Sie deshalb diese Medikamente nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einzunehmen.

Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall etc. treten nach Tumortherapie immer wieder auch nach Entlassung auf. Eine verbeugende (prophylaktische) sowie therapeutische Behandlung dieser Nebenwirkungen nach Tumortherapie sollten deshalb während des stationären Aufenthaltes mit Ihren behandelten Ärzten besprochen werden. Hilfsmittel wie z. B. eine Perücke, ein Rollstuhl oder ein Pflegebett können bereits während des stationären Aufenthaltes oder die sich anschließende ambulante Behandlung verordnet werden.