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Aus Brasilien in die Lausitz

Brasilianische Fachkraft startet in Cottbus durch
08.05.2023

Im Rahmen der Fachkräftesicherung setzt das Carl-Thiem-Klinikum immer mehr auf ausländische Pflegekräfte. So begannen im vergangenen August 15 Brasilianerinnen und Brasilianer im Rahmen des Fachkräftesicherungsprogramms eine Anpassungsqualifizierung, um die deutsche Berufserlaubnis für den Pflegeberuf zu erhalten. Sie sollen zukünftig das Team im High-Care-Bereich und der Kardiologie unterstützen. Allesamt sind sie hochqualifizierte Pflegefachkräfte mit Hochschulabschluss und Berufserfahrung auf ITS oder IMC, der Kardiologie oder im OP.

Wie Andrea Stewig-Nitschke, Pflegedirektorin am CTK betont, wurde dieser Schritt notwendig, weil bereits aktuell trotz großer Anstrengungen der Arbeits- und Fachkräftebedarf absehbar nicht mehr aus der Region heraus gedeckt werden kann: „Wir laufen auf eine zunehmende Lücke zwischen Angebot und Nachfrage insbesondere bei hochspezialisierten Gesundheitsfachkräften zu. Diese betrifft nicht nur uns als Maximalversorger, sondern auch den überwiegenden Teil der anderen Akteure in der Region. Unabhängig davon, ob ambulante, teilstationäre oder stationäre Settings, sind sämtliche Bereiche der Versorgungslandschaft betroffen.“

Mit viel eigenem Engagement, großem persönlichen Mut und einem erheblichem Maß Zuversicht sind die neuen Kolleginnen und Kollegen aus Brasilien in die Lausitz gekommen. Bei der Entscheidungsfindung half vermutlich, dass Cottbus zumindest in der Region sowohl Karnevals - als auch Fußballhochburg ist.

Trotzdem war und ist die Integration einer so großen Anzahl Auszubildender und Fachkräfte aus dem Ausland eine Herausforderung, weiß Katrin Pischon, die Integrationsbeauftragte des Klinikums: „Neben unseren neuen Kollegen aus Brasilien lernen bei uns ja auch zahlreiche Auszubildende aus Polen und Vietnam. Dazu kommen weitere Azubis aus fast 25 Ländern, welche nicht Deutsch als Muttersprache haben. Insbesondere die Pflege ist ein kommunikativer Beruf: der Erfolg der beruflichen wie persönlichen Integration steht und fällt mit dem Erwerb von sprachlichen Fähigkeiten.“

Dem pflichtet Dr. Götz Brodermann, der Geschäftsführer des CTK, bei: „Sowohl für die Lehrenden an der Medizinischen Schule als auch für unsere Kolleginnen und Kollegen auf den Stationen sind unsere Integrationsprogramme eine große Herausforderung. Daher möchte ich allen Beteiligten für ihren Einsatz danken. Auf unserem Weg zum Uniklinikum sind unsere Aktivitäten im Rahmen des Fachkräftesicherungsprogramms wichtige Bausteine, um sowohl unsere eigenen Leistungen auch zukünftig in der gewohnt hohen Qualität erbringen als auch unserer Verantwortung für die Gesundheitsversorgung der Region gerecht werden zu können. Daher freuen wir uns ganz besonders, mit Andressa Venir de Mèlo Calheiros die erste Absolventin unseres Programms im Thiem begrüßen zu dürfen.“

Andressa Calheiros verfügt bereits über 12 Jahre Berufserfahrung in ihrem Heimatland Brasilien. Sie ist die erste Absolventin, die im Land Brandenburg ihre Anpassungsqualifizierung erfolgreich abgeschlossen hat und jetzt am CTK startet. Ihr Herz schlägt voll und ganz für die Kardiologie. Mit ihrer Kompetenz und Leidenschaft wird sie jetzt die pflegerische Versorgung auf der IMC 2 unterstützen.

Trotz zahlreicher Entbehrungen in den letzten Monaten hat sich der Schritt nach Cottbus für die Brasilianerin vollends gelohnt: „Es war eine sehr herausfordernde Zeit, kulturell alles neu, aber ich habe mich von Anfang an sehr willkommen gefühlt. Ich fühle mich hier inzwischen wie zu Hause.“

Die ersten Tage als Pflegefachfrau verbrachte sie im Onboarding; einem dreitägigen Programm für am CTK neu beginnende Mitarbeiter. Mit diesem besonderen Start heißt das CTK seine monatlich im Durchschnitt ca. 30 neuen Mitarbeitenden aller Berufsgruppen herzlich Willkommen. Hier begegnen sich Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten, aber auch IT-Spezialisten, Verwaltungsangestellte oder Techniker auf Augenhöhe. Gemeinsam lernen sie alle wichtigen Institutionen, Ansprechpartner und Prozesse kennen, welche für die Arbeit im CTK notwendig sind. Gespickt sind die Tage mit interaktiven Programmpunkten. So gibt es z.B. ein gemeinsames Willkommensfrühstück mit der Krankenhausleitung, eine Begehung der zentralen Notaufnahme und auch eine Reanimationsschulung.

Mit diesen intensiven Eindrücken im Kopf, geht es für Andrea Calheiros jetzt an die fachliche Einarbeitung auf der Station.